Türchen 18

Türchen 18

Die Corona Pandemie beschäftigt uns alle zur Zeit. Nicht nur deshalb ist es spannend und vor allem wichtig, sich anzuschauen, wie sich die Klimakrise auf die Verbreitung und Entstehung von Infektionskrankheiten oder anderen Krankheitserregern auswirkt. Wir sehen aktuell, wie dramatisch die Lage werden kann, wenn Pandemien entstehen.

Überschneidung von Ökosystemen

Die Coronapandemie hat das Interesse an der Übertragung von Infektionskrankheiten von anderen Tieren auf den Menschen angefeuert. Während der Ursprung von COVID noch diskutiert wird – am wahrscheinlichsten sind hier Fledermäuse als Reservoirwirt – ist der des Ebolavirus schon klarer. 2005 wurden in Flughunden sowohl Erbmaterial als auch Antikörper gegen das Virus gefunden. Seit den 70er Jahren gibt es immer wieder Fälle in West- und Zentralafrikanischen Staaten. Da sowohl Flughunde, als auch Menschenaffen mit dem Virus infiziert sein können, führen die Überschneidung von Habitaten des Menschen mit dem dieser Tiere zu Infektionen.

Damit dient das Ebola Virus als Beispiel für die möglichen Folgen von z.B. Wilderei und Waldrodungen. Durch diese wächst der Kontakt zwischen neuen Tierarten und dem Mensch und die Wahrscheinlichkeit der Infektion mit Viren steigt.

Das Risiko geht aber nicht nur von „wilden“ Tieren aus, auch von domestizierten. Eine Verringerung des Fleischkonsums und der Waldrodung hat also nicht nur Vorteile für das Tierwohl.

Infektionskrankheiten breiten sich aus

Der Klimawandel hat direkten Einfluss auf die Verbreitung von Krankheitserregern. Zum Beispiel hat sich das Verbreitungs-gebiet von Vibrio-Bakterien (Verwandte des Cholerabakteriums) in der Nordsee in den letzten 40 Jahren von ca. 40% auf 80% verdoppelt.

Auch übertragende Insekten – auch Vektoren genannt – wie Tigermücken haben es leichter im Winter in den gemäßigten Breiten wegen steigender Temperaturen zu überleben. So können sich auch in Europa stabile Populationen bilden.

Was können wir tun?

Die Verbreitung von Infektionskrankheiten und das Risiko von Epidemien wird sowohl durch die Klimakrise als auch Rodungen und Wilderei verstärkt. Wir im globalen Norden müssen uns also um so mehr dafür einsetzten, dass unsere CO2-Emissionen gesenkt werden und uns für global nachhaltige und gerechte Lieferketten einsetzen.

All das zeigt, dass die Bekämpfung der Klimakrise nicht hinten angestellt werden darf, sondern eine wichtige Rolle in der Prävention von weiteren Epidemien und Pandemien spielt. Wer sich für eine klimagerechte Welt einsetzt, setzt sich also gleichzeitig auch für seine*ihre und die globale Gesundheit ein!

Wir sagen oft #unitebehindthesciene. Das gilt nicht nur für die Klimakrise, sondern auch für die Corona-Krise. Deshalb lasst uns zusammen auf die Wissenschaft hören und lasst euch impfen!

Quellen

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