Ein breites Bündnis fordert Radverkehrsmaßnahmen, die sofort, billig und ohne großen Aufwand umsetzbar sind

Der Verkehrssektor ist auf seine Emissionen bezogen einer der schmutzigsten Sektoren Deutschlands und die größte CO2-Quelle in Baden-Württemberg. Während in Deutschland die Emissionen bei der Stromgewinnung leicht sinken, blieb der Ausstoß von CO2 im Verkehrsbereich die letzten Jahrzehnte nahe zu konstant. Immer mehr, immer größere, immer schwerere und immer stärker motorisierte Autos fahren auf den Straßen. Der Effizienzgewinn der Motoren verpufft komplett. Außerdem leiden viele Innenstädte unter Lärm, Abgasen und zu wenig Platz für Fußgänger*innen, öffentlichen Verkehr und Fahrradfahrer*innen.

Die Verkehrszahlen der Stadt Tübingen zeigen, dass der Autoverkehr aktuell wieder fast auf dem gleichen Stand ist, auf dem er vor der Corona-Krise war. Die Fahrgastzahlen des ÖPNVs sind um 50% eingebrochen. Um die vorhandenen Verkehrsstrukturen nicht zu verfestigen und um die Verkehrswende endlich anzupacken, greifen deshalb einige Städte zu radikalen Umverteilungen: Italien führt eine 500 Euro Kaufprämie fürs Fahrrad ein, Wien wird in der Innenstadt autofrei, London bereitet eine Verzehnfachung des Radverkehrs vor, Brüssel wird zur Tempo 30 Zone und wochenends autofrei und Paris verdoppelt die Radwege. Auch in Deutschland werden einige Pop-Up-Bike-Lanes errichtet. Wo bleibt hier das „ökologische“ und „fahrradfreundliche“ Tübingen?

22% der energiebedingten Emission in Tübingen kommen aus dem Verkehrssektor.Wer Klimaschutz konsequent durchsetzen möchte, muss also die aktive Mobilität und den ÖPNV stärken, sowie den motorisierten Individualverkehr (MIV) in unseren Städten reduzieren. Den MIV einzuschränken bedeutet dabei mitnichten, Mobilität einzuschränken.

Erst im Frühjahr fand die App-Abstimmung zur Mühlstraße statt. Die Kommunikation hätte besser funktionieren müssen, das Ergebnis war knapp und der anhaltende Trend hin zu mehr Fahrrädern zeigt klar auf, dass die Verkehrssituation jetzt eine andere ist als vor Corona. Ziehen Sie nach und folgen Sie anderen Städten. Tübingen könnte so vieles erreichen. Die Mehrheit im Gemeinderat spricht sich für eine deutliche Verbesserung der Radinfrastruktur aus. Trauen Sie sich also und entscheiden Sie sich endlich für die Zukunft!

Das Bündnis aus Fridays for Future Tübingen (FFF), Bund für Umwelt- und Naturschutz Tübingen (BUND), ADFC Tübingen, Critical Mass Tübingen, Greenpeace Tübingen, Fuß- und Radentscheid Tübingen, Health for Future Tübingen (HFF), Scientists for Future Tübingen (SFF), Parents for Future Tübingen (PFF) und VCD Tübingen stellt mit diesem Papier Forderungen an den Tübinger Gemeinderat, um eine Verbesserung für Fußgänger*innen und Radfahrende zu erreichen

Unsere Radverkehrsforderungen: https://fridaysforfuturetuebingen.de/wp-

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