Der CO2-Handabdruck

Der CO2-Handabdruck

Wahrscheinlich seid ihr hier gelandet, weil ihr das LTT Stück „Ökozid“ besucht habt. Oder einen unserer Sticker gesehen habt.

Falls nicht, kurz zur Erklärung: Wir haben die einmalige Gelegenheit bekommen, am Ende des Theater-Stücks „Ökozid“ im Landestheater Tübingen unsere Anliegen als Aktivist*innen darzulegen. 

Wir wollten diese Gelegenheit nutzen, um zum Handeln aufzufordern. 

Und damit meinen wir explizit nicht individuelle Konsumkritik. Es ist zwar schön, wenn einzelne Menschen vegan leben, nur noch Fahrrad fahren oder nur noch regional einkaufen. Das sind jedoch alles Sachen, die nur unseren persönlichen CO2-Fußabdruck beeinflussen. Ja, das ist auch wichtig, aber es reicht bei weitem nicht. 

Hier ein Beispiel:

Vielleicht hast du damit aufgehört, mit dem Auto zur Arbeit zu fahren. Das ist super! Entscheidend ist aber, dich in deinem Betrieb dafür einzusetzen, dass niemand mehr auf ein eigenes Auto angewiesen ist – indem du mithilfst, Mitfahrgelegenheiten zu organisieren oder dich dafür stark machst, dass dein Arbeitgeber das ÖPNV Ticket zahlt. Oder noch eine Ebene höher: indem du dich dafür einsetzt, dass es in deiner Region einen besseren ÖPNV gibt. Die dadurch eingesparten Emissionen schlagen sich im sogenannten CO2 Handabdruck nieder. Es geht darum, nicht nur unser eigenes Handeln, sondern auch das unserer Mitmenschen, unserer Gesellschaft nachhaltiger zu gestalten. 

Dieser CO2 Handabdruck hat also deutlich mehr Einfluss als nur unser individuelles Konsumverhalten. Und ist deswegen deutlich effektiver. 

Jede einzelne Person hat Einfluss in dem einen oder anderen Bereich, und sei er noch so klein, woraus sich für jeden eine Möglichkeit zu handeln ergibt. Wir haben mal ein paar Beispiele zusammengestellt, wie du deinen Handabdruck hinterlassen kannst. 

  • wenn du fundierte Wahlentscheidungen triffst
  • wenn du auf Demos gehst
  • wenn du nicht vor schwierigen Gesprächen zurückschreckst
  • wenn du dich in einer Partei für Klimaschutz engagierst
  • wenn du dich in deiner Betriebsmensa für weniger Fleisch einsetzt
  • wenn du in deiner Gemeinde dafür plädierst, Solarpanels auf die Dächer zu bauen
  • wenn du in deiner Firma Transportketten von Zulieferprodukten verstehst und auf ihre Klimabilanzvergleichst
  • wenn du bei deinen Geldinvestitionen auf Nachhaltigkeit achtest
  • wenn du dein Unternehmen spüren lässt, dass Klimaschutz ein wichtiger Faktor ist für dich als Arbeitnehmer*in

Es gibt natürlich so viel mehr Möglichkeiten, manchmal liegen sie auf der Hand, manchmal braucht es ein klein wenig Kreativität. 

Und es gibt so viele Bereiche, in denen man ansetzen kann: 

  • in deinem Verein
  • in deiner Partei
  • im deinem Stadtteil
  • in deiner Kommune
  • an deinem Arbeitsplatz
  • in deiner Religionsgemeinschaft
  • in deinem Sportverein 
  • in deiner Schule

Die Welt und das System in dem wir leben, ist aufgebaut aus Millionen Entscheidungen, die jeder von uns tagtäglich trifft.  Wenn Klimagerechtigkeit zur Basis jeder Entscheidungsfindung wird, schaffen wir ein System, in dem die erste Wahl auch zwangsläufig die nachhaltigste Option ist. 

Wir sind alle junge Menschen, unser Einflussbereich ist es, Leute mit Einfluss dazu zu bewegen, etwas zu ändern. Wir können auf die Straße gehen, es posten und uns auf Theaterbühnen stellen und euch erzählen, dass gehandelt werden muss. Wir können Druck ausüben auf Menschen in Entscheidungspositionen, jedoch sind wir meistens selbst nicht in diesen Positionen. Deshalb brauchen wir Euch. Dass Ihr Druck ausübt und aber vor allem etwas ändert. Für alle zukünftigen Generationen und die, die jetzt schon Ihre Lebensgrundlagen aufgrund des Klimawandels verlieren.

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