Offener Brief zum Bahnchaos rund um Reutlingen und Tübingen

Übergabe der Unterschriftenliste an den Reutlinger und Tübinger Kreistag

Pressemitteilung zum Zwischenergebnis der Unterstützer*innenaktion

Anfang des Jahres gelang es der gemeinsamen Initiative von Parents und Fridays for Future Tübingen und Reutlingen, „Stoppen Sie das Bahnchaos“ innerhalb kürzester Zeit knapp 4.000 Unterstützer*innen hinter ihren Forderungen zu vereinen.

Seither hat sich einiges ergeben, Stellungsnahmen einiger Tübinger und Reutlinger Bundestagsabgeordneten, Gespräche mit Abgeordneten der SPD und Linken aber auch der Betreiberwechsel zu abellio für die Strecke nach Stuttgart. „Nur das von uns gesuchte Gespräch mit Herrn Landesverkehrsminister Herrmann hat sich Stand jetzt leider noch nicht ergeben“, so Jule Seeger für Fridays for Future Tübingen. Denn anders als ursprünglich geplant, wurden die Forderungen inklusive Unterstützer*innenlisten nicht Mitte März, sondern vor Beginn der Kreistagsitzungen am vergangenen Montag und Mittwoch 20. und 22.07.20 an die Reutlinger und Tübinger Landräte und Kreistage öffentlich überreicht. Tanja Leinweber stellte als Hauptunterzeichnerin und Teil von Parents for Future Tübingen nochmals die Forderungen nach SEV auch bei ungeplanten Fahrtausfällen, erweiterte Erstattungsregelungen, zusätzlichem Wagenmaterial und verbesserten Tarifverträgen vor. Jule Seeger ergänzte im Tübinger Kreistag die 5. Forderung, deren Umsetzung sich im Entscheidungsrahmens des Kreistages befindet: „Wir hoffen sie nehmen unsere Forderung nach einem regionalen Fahrgastbeirat auf, die heutige überregionale Regelung ist in Zeiten von Bahnchaos schlicht nicht befriedigend.“ Der Reutlinger Landrat Reumann und der Tübinger Landrat Walter nahmen jeweils im Namen aller Kreisrät*innen die Forderungen und Unterschriftenlisten der Klimaaktivist*innen entgegen und stellten klar, dass die Kreistage die Forderungen des Offenen Briefes unterstützen. Beide haben sich selbst bereits mehrfach der Problematik angenommen. Zudem ergänzten beide, dass zumindest für einige der betroffenen Streckenabschnitte ab 2022 mit der Regionalstadtbahn Erleichterung kommen soll. Für die Aktivist*innen stellt die analoge Übergabe ihres Anliegens ein Etappensieg dar, „klar ist aber auch, dass wir die Bahnproblematik weiterbegleiten werden, denn wir müssen alles daransetzten, dass es möglichst schnell zu mehr Umdenken und einer konsequenten und nachhaltigen Verkehrswende kommt.

Ein schlichtes Weiter-so kann es in Sachen ÖPNV aus unserer Sicht nicht geben, stattdessen muss dieser zuverlässiger, niederschwelliger und attraktiver werden,“ so Jaron Immer für Fridays for Future Reutlingen. Verena Ludewig ergänzt: „Ein weiterer Vertrauensverlust in den öffentlichen Nahverkehr kann sich weder Betreiber noch Politik leisten.“ Seeger führt weiter aus: „Daher hoffen wir sehr, dass sich die von beiden Landräten in Aussicht gestellten Gespräche mit dem Landesverkehrsministerium und den Schienenverkehrsbetreibern im September den schienengebundenen ÖPNV in der Region voranbringen.“

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