WAS IST EIGENTLICH DIE STADTBAHN?

Am 26. September bestimmen die Tübinger*innen per Bürgerentscheid, ob die Stadt eine Straßenbahn bekommen soll. 

Mit dieser würde sich Tübingen an das Gesamtnetz der Regionalstadtbahn Neckar-Alb anschließen. Für dieses Gesamtnetz werden schon jetzt Strecken ausgebaut und elektrifiziert, wie zB die Bahnstrecke nach Herrenberg.  Mit der Tübinger Innenstadtstrecke würden Direktverbindungen vom Umland in die Stadt geschaffen werden. Man könnte aus vier Richtungen – aus Herrenberg, Rottenburg, Mössingen und Reutlingen bzw. Engstingen direkt zu den wichtigsten Zielen in der Stadt gelangen – und das ohne am Hauptbahnhof umzusteigen. Denn die Stadtbahnfahrzeuge können sowohl auf den Schienen außerhalb der Stadt, als auch auf den Straßenbahngleisen innerhalb fahren. 

Auf der Innenstadtstrecke selbst würde die Bahn im 7,5-Minuten-Takt fahren. Im Umland fährt die Bahn mindestens im Halbstunden-Takt – auf manchen Strecken sogar jede viertel Stunde.

In einen Stadtbahn passen wesentlich mehr Menschen, als in einen Bus. Somit stände auch mehr Platz für Fahrräder, Kinderwägen oder Menschen im Rollstuhl zur Verfügung. Zudem wäre die Bahn barrierefrei.

WARUM BEDEUTET DIE STADTBAHN KLIMASCHUTZ?

Verschiedenste wissenschaftliche Studien sind sich einig: Der alleinige Umstieg vom Vebrenner auf Elektroautos wird nicht ausreichen, um die 1,5-Grad-Grenze einzuhalten. Wenn wir es mit unseren Klimazielen ernst meinen, müssen wir die Zahl der Autos auf unseren Straßen erheblich reduzieren und Mobilität auf den öffentlichen Verkehr verlagern.

Sieht man sich Tübingen an, kommt man leicht zu dem Eindruck, hier würde es  im Verkehrsbereich doch schon ganz gut laufen. Viele Menschen fahren mit dem Fahrrad und auch der TüBus wird gut genutzt. 
Das stimmt auch, wenn man die Strecken betrachtet, die innerhalb Tübingens zurückgelegt werden. Blickt man jedoch auf die Fahrten, die ihren Start oder ihr Ziel im Umland haben, zeigt sich ein ganz anderes Bild: Hier werden drei Viertel aller Fahrten immer noch mit dem Auto zurückgelegt. 

Zudem werden dort meist deutlich längere Strecken gefahren, als der Weg zum Supermarkt innerhalb der Stadt. 

Täglich pendeln ca. 50.000 Menschen nach Tübingen ein oder aus Tübingen hinaus. Und diese Zahl wird in Zukunft weiter steigen. Bis 2030 sollen ca. 8.000 neue Arbeitsplätze in der Stadt entstehen. Und lange nicht alle Menschen, die dort arbeiten werden, werden hier auch wohnen können oder wollen. 

Wenn wir die Verkehrswende in Tübingen vorantreiben wollen, müssen wir also vor allem an dieser Stelle ansetzen. Und genau das tut die Regionalstadtbahn nur mit der Innenstadtstrecke. Sie verbindet die Stadt mit dem Umland und bietet somit gerade Pendler*innen eine echte Alternative zum Auto. Denn 60% der Tübinger Arbeitsplätze liegen an der geplanten Strecke. 

KANN DAS NICHT AUCH MIT BUSSEN GELÖST WERDEN?

Dieser Frage sind zwei unabhängige Verkehrsbüros im Auftrag der Stadt nachgegangen. Diese wurden gemeinsam mit Befürworter*innen und Gegner*innen der Stadtbahn aus dem Gemeinderat ausgewählt und der gesamte Prozess von diesen begleitet. 

Das Ergebnis der Untersuchung: Ein Schnellbussystem würde nur etwa ein Viertel so viele Autokilometer am Tag verlagern, wie die Stadtbahn es tun würde. Denn der Schnellbus schafft zwar Vorteile für den Stadtrand. Für die Verbindung von Stadt und Umland ist seine Wirkung jedoch nur gering. 


WAS IST MIT DEM CO2-RUCKSACK

Wenn wir die 1,5 Grad Grenze einhalten wollen, steht uns nur noch ein begrenztes CO2-Budget zur Verfügung. Mit diesem Budget müssen wir sorgfältig umgehen und es gezielt einsetzen. Nachhaltige Verkehrskonzepte sind dabei eine sinnvolle Investition, denn auf sie werden wir in Zukunft angewiesen sein, wenn wir unseren Verkehr klimafreundlich gestalten wollen. 

Die Stadtbahn wird ihren CO2-Rucksack nach Berechnungen der Stadtverwaltung in 7-18 Jahren wieder eingefahren haben. Die große Zeitspanne entsteht dadurch, dass mit unterschiedlich vielen eingesparten Autokilometer gerechnet wurde. In einer ersten Rechnung wurde von 8-20 Jahren gesprochen, jedoch wurde dort noch mit dem einen Kilometer längeren und inzwischen überholten Streckenverlauf gerechnet. Da die Stadtverwaltung zudem beispielsweise absichtlich mit einer Betonklasse, die einen höheren Energiebedarf hat, mit einem zu hohen Stahlanteil und einem zu energieintensiven Stahl gerechnet hat, wird die Baulast deutlich geringer ausfallen. 

Erfahrungen von ähnlichen Verkehrsprojekten, wie z.B. in Karlsruhe, haben gezeigt, dass deutlich mehr Menschen auf die Bahn umgestiegen sind, als zuvor angenommen. Mit höheren Fahrgastzahlen und einer geringeren Baulast wird der CO2-Rucksack also deutlich früher abgetragen. Die Klimabilanz wird sogar noch einmal verbessert, wenn die Stadtbahn mit 100% erneuerbaren Energien läuft. Und das wird sie!

Die Stadtbahn ist das größte Klimaschutzprojekt für unsere Region. 

Deshalb setzten wir uns für ihren Bau ein.

Wir, das sind zwölf Gruppen aus Tübingen, die sich für Umwelt-und Klimaschutz sowie nachhaltige Mobilität einsetzen. 

Wenn wir es schaffen wollen, die Klimakrise mit all ihren Folgen für uns und unsere Umwelt einzudämmen, brauchen wir eine echte Verkehrswende. Wir haben viel zu lange nur in kleinen Veränderungen gedacht. Was wir jetzt brauchen ist Mut, auch große Schritte zu gehen. 

Also haben wir den Mut. Stellen wir die Weichen auf Zukunft! 

Am 26. September JA zur Stadtbahn! 

WEITERE INFOS 

Weitere Infos zur Stadtbahn findet ihr hier: 

Bürgerinitiative Tübinger*innen sagen JA zur StadtBahn: Jazutuebingen.de

Tübinger Bündnis für die Innenstadtstrecke (TüBISS): tuebiss.de

Stadt Tübingen: https://www.tuebingen.de/regionalstadtbahn

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